Der Durchbruch – wo und wie beginnt Umwandlung?

Der Durchbruch – wo und wie beginnt Umwandlung?

Wie aus Ablehnung eine leidenschaftliche Beziehung werden kann … ich habe es selbst durchlebt und erfahren – mit meinem eigenen Körper:

Viele Jahre war ich völlig unzufrieden mit meinem Körper. Ich empfand ihn als zu dick, zu unbeweglich, die Haut nicht perfekt. Allerdings war er zumindest in einer Hinsicht zuverlässig: Er ließ mich mit äußerst wenig Schmerzen durchs Leben gehen, was ich ihm trotz aller Ablehnung zugute hielt.

Die Frage ist nun: Änderte sich durch diese Ablehnung irgendetwas? Ja, eindeutig! Alles entwickelte sich mehr in die verkehrte Richtung, ich wurde noch dicker. Wenn ich mit aller Macht und Anstrengung versuchte abzunehmen, gelang mir das zwar, jedoch nur für kurze Zeit. Glücklicher war ich in den Momenten dann aber auch nicht. Egal, wie oder was – die alte Unzufriedenheit kam immer wieder durch. Am Schlimmsten war, mich auf Bildern oder im Spiegel zu sehen. So sehr sogar, dass ich mich am liebsten auf der Stelle unsichtbar gemacht hätte.

Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich auf diese Weise keine vernünftige Lösung finden würde. In mir reifte daher der Entschluss, etwas Grundsätzliches zu ändern, anstatt ständig nur mein Gewicht ändern zu wollen. Ich begegnete dabei allseits Aussagen, seinen Körper mehr lieben und annehmen zu lernen. Also entschied ich, diese spannende Reise zu versuchen. Es waren ganz viele Schritte nötig, bis mir das einigermaßen gelang. Dennoch blieb stets ein kleiner, fader Beigeschmack des „ich sollte“, „ich müsste“. Eine unterschwellige Ablehnung, die mir zeigte, dass ich die Liebe zu meinem Körper zwar entdeckt hatte, aber nicht wirklich lebte. Ein wichtiger Auslöser zu diesem allerletzten wichtigen Schritt war eine Fernsehsendung. Dort traten zwei Amerikanerinnen auf, die Frauen unterschiedlichen Alters und mit sehr verschiedenen Körperformen innerhalb von einigen Stunden vom „hässlichen Entlein“ zum wunderschönen Schwan verwandelten. Einzig und allein mit der richtigen Kleidung! Eine, die sämtliche Vorzüge des Körpers betonte und die nicht so perfekten Teile wiederum verdeckte. Dazu kamen eine neue Frisur sowie ein unauffälliges Make-up. Die Frauen waren kaum wiederzuerkennen.

In dieser Sekunde, als ich diese grandiose Verwandlung sah, fühlte ich urplötzlich eine riesige Welle der Liebe in mir – für meinen Körper. Diese Annahme, das Verständnis für ihn überflutete mich regelrecht. Ich weiß jetzt, wie sich eine wahrhaftige, totale Annahme anfühlt. So nämlich, dass ich sagen (und bis in die letzte Faser fühlen kann): mein Körper ist genau richtig, wie er ist. Diese neue, echte und reine Liebe bewirkte, dass ich alle die vermeintlichen Unzulänglichkeiten zwar noch sehe, diese aber überhaupt keine Rolle mehr für mich, mein Leben oder meine Zufriedenheit spielen.

Ich frage mich, wie vielen Frauen es wohl ähnlich geht? Die sich unwohl fühlen in Ihrem Körper und viele verschiedene Dinge versuchen, um endlich abzunehmen oder vermeintliche Problemzonen „in den Griff zu bekommen“. Sie laufen wie ich früher vor sich selbst davon und einem Ideal nach, das sie sowieso nie erreichen können. Die logische Konsequenz ist, ein Leben lang unzufrieden und unglücklich zu sein. Einen Weg zu sich zurückzufinden, der unabhängig ist von jeder Körperform, macht dagegen unendlich frei. Es lohnt sich also wirklich, sich auf diese spannende Reise zu begeben.

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